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Psychische Belastung in der Pflege: Ergebnisse einer aktuellen Studie
Die Pflegebranche ist bekannt für ihre hohe psychische Belastung, der die Pflegekräfte täglich ausgesetzt sind. Eine kürzlich durchgeführte Studie im Rahmen des Deutschen Pflegetags untersuchte die psychische Belastung von Pflegekräften in verschiedenen Pflegebereichen. Die Ergebnisse dieser Studie, veröffentlicht im September 2019, bieten wichtige Einblicke in die spezifischen Stressfaktoren und Herausforderungen, denen Pflegekräfte gegenüberstehen. Diese Erkenntnisse sind entscheidend, um geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und des Wohlbefindens der Pflegenden zu entwickeln.
Studiensteckbrief und Zielsetzung
Die Studie umfasste 190 Pflegekräfte, von denen 84 an der psychischen Gefährdungsanalyse teilnahmen. Die Teilnehmer wurden aus verschiedenen Bereichen der Pflege, einschließlich ambulanter Pflege, Palliativpflege, stationärer Pflege im Krankenhaus und Pflegeheim, ausgewählt. Die Erhebung erfolgte vor Ort während des Deutschen Pflegetags im März 2019 sowie online über einen Zeitraum von 28 Tagen. Ziel der Studie war es, den aktuellen Status der psychischen Belastung von Pflegekräften zu erfassen und entscheidende Stressfaktoren zu identifizieren.
Psychische Gefährdungsanalyse und Fragebogenstruktur
Die psychische Gefährdungsanalyse basierte auf einem Fragebogen, der insgesamt 36 Fragen in vier Themenclustern umfasste. Der Fragebogen wurde sowohl vor Ort als auch online durchgeführt und bestand aus Entscheidungsfragen zur Erfassung des Vorhandenseins bestimmter Belastungsfaktoren sowie skalierten Fragen zur Bewertung der wahrgenommenen psychischen Belastung. Die Themencluster umfassten Arbeitsaufgaben, Rahmenbedingungen, Arbeitsorganisation und soziale Aspekte.
Ergebnisse der Studie: Arbeitsaufgaben und emotionale Anstrengung
Die Ergebnisse zeigten, dass mehr als drei Viertel der Pflegekräfte ihre Arbeit als emotional anstrengend empfanden. Die Betreuung und Beratung von Patienten sowie die Begleitung von Angehörigen stellten zusätzliche Aufgaben dar, die eine hohe emotionale Belastung mit sich brachten. Zudem mussten sich viele Pflegekräfte häufig auf neue Situationen einstellen. Diese Ergebnisse verdeutlichen die vielfältigen Herausforderungen, mit denen Pflegekräfte konfrontiert sind und die zu einer erhöhten psychischen Belastung führen können.
Arbeitsorganisation und soziale Aspekte
Die Studie zeigte auch Verbesserungspotenzial in Bezug auf die Arbeitsorganisation. Nur etwa ein Drittel der befragten Pflegekräfte gab an, geplante Arbeitspausen ausreichend wahrnehmen zu können. Dies deutet darauf hin, dass viele Pflegekräfte ohne ausreichende Erholungszeiten arbeiten müssen, was zu einer zusätzlichen Belastung führt. Darüber hinaus wurde auf die Bedeutung sozialer Aspekte in der Pflege hingewiesen, einschließlich der Zusammenarbeit mit Patienten und Angehörigen. Eine angemessene Unterstützung und Betreuung in diesem Bereich kann die psychische Belastung reduzieren und das Wohlbefinden der Pflegenden verbessern.
Darüber hinaus sollten Sensibilisierungsmaßnahmen und Schulungen zum Umgang mit psychischer Belastung in der Pflege angeboten werden. Dies kann dazu beitragen, dass Pflegekräfte frühzeitig Stresssymptome erkennen und angemessen darauf reagieren können. Eine positive und unterstützende Arbeitsumgebung, in der die psychische Gesundheit der Pflegekräfte im Fokus steht, ist von großer Bedeutung.
Fazit
Die Ergebnisse dieser Studie betonen die Notwendigkeit, sich intensiver mit der psychischen Belastung in der Pflege auseinanderzusetzen und entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Eine gezielte Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Unterstützungssysteme ist erforderlich, um die psychische Gesundheit der Pflegekräfte zu fördern. Dazu gehört die Implementierung von Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsorganisation, um ausreichende Erholungszeiten und Pausen zu ermöglichen. Zudem ist es wichtig, den Pflegekräften soziale Unterstützung und Supervision anzubieten, um sie bei der Bewältigung ihrer anspruchsvollen Aufgaben zu unterstützen.