Hallo, ich bin Melanie, und verhelfe dir zur mehr Lebensqualität
Was stresst Pflegekräfte?
Pflegekräfte spielen eine entscheidende Rolle im Gesundheitswesen und leisten wertvolle Arbeit für die Betreuung und Versorgung von Patienten. Allerdings sind die Arbeitsanforderungen in der Pflegebranche außerordentlich hoch, wie aus dem Faktenblatt „Arbeitsbedingungen in der Alten- und Krankenpflege“ der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hervorgeht. Dieser Artikel widmet sich der Frage, welche Faktoren Pflegekräfte belasten und welche Auswirkungen dies auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden hat.
Warum sind Pfleger:innen gestresst?
Pflegekräfte arbeiten in einem anspruchsvollen Umfeld, in dem die Arbeitslast oft hoch ist. Sie müssen sich um mehrere Patienten gleichzeitig kümmern, medizinische Aufgaben erledigen, Dokumentation durchführen und den Patienten emotionalen Beistand leisten. Die ständige Anforderung, multitaskingfähig zu sein und hohe Verantwortung zu tragen, kann zu Stress führen.
In vielen Pflegeeinrichtungen herrscht ein akuter Personalmangel. Das bedeutet, dass Pflegekräfte oft unterbesetzt sind und eine hohe Anzahl von Patienten betreuen müssen. Dies führt zu einer erhöhten Arbeitsbelastung und kann zu Zeitdruck und Überlastung führen.
Außerdem sind Pflegekräfte täglich mit emotional belastenden Situationen konfrontiert. Sie sehen sich mit dem Leid und den schwierigen Lebensumständen der Patienten konfrontiert. Diese emotionale Belastung kann zu einer Erschöpfung und emotionalen Erschöpfung führen.
Psychosomatische Beschwerden und körperliche Belastungen
Laut der BAuA-Studie berichten über 60 Prozent der befragten Alten- und Krankenpflegekräfte von drei oder mehr psychosomatischen Beschwerden. Im Vergleich zu anderen Berufsgruppen ist dieser Anteil signifikant höher. Insbesondere Rückenbeschwerden und muskuloskelettale Beschwerden sind weit verbreitet. Mehr als die Hälfte der Pflegekräfte leidet unter diesen Belastungen, während der Anteil bei anderen Arbeitnehmern niedriger liegt.
Stress und Überforderung
Ein Mix aus Stress und Überforderung scheint für die psychischen Belastungen in der Pflege verantwortlich zu sein. Die Studie zeigt, dass Pflegekräfte sich doppelt so häufig wie andere Erwerbstätige als überfordert empfinden. Der Arbeitsdruck, die Anforderungen an Multitasking und die ständigen Unterbrechungen während der Arbeit tragen zu dieser Überlastung bei. Zudem berichten viele Pflegekräfte von einem zunehmenden Stresslevel in den letzten Jahren.
Emotionale Belastungen
Besonders Altenpflegekräfte stehen vor emotional belastenden Situationen. Sie müssen häufig unter Zeitdruck arbeiten und erleben hohe Anforderungen an ihre Leistungsfähigkeit. Im Vergleich zu anderen Berufen geraten Altenpflegekräfte über viermal so häufig in solche Situationen. Dies kann zu einer erhöhten Belastung und Erschöpfung führen.
Ausblick und Handlungsbedarf
Die hohen Belastungen in der Pflegebranche erfordern dringend Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Eine angemessene Personalausstattung, regelmäßige Pausen, Fortbildungsangebote und unterstützende Maßnahmen zur Stressbewältigung sind von großer Bedeutung, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Pflegekräfte zu fördern. Arbeitgeber, Verbände und politische Entscheidungsträger müssen gemeinsam Lösungen entwickeln, um die Belastungen zu reduzieren und eine nachhaltige Arbeitsumgebung in der Pflege zu schaffen.
Fest steht: Der hohe Stresslevel bei Pflegekräften und die damit verbundenen Auswirkungen auf ihre körperliche und geistige Gesundheit erfordern dringend Handlungsbedarf. Die Einrichtung von Unterstützungssystemen wie Mentoring-Programmen, Peer-Support-Gruppen und psychologischer Betreuung kann Pflegekräften helfen, mit dem emotionalen Stress umzugehen und Unterstützung bei der Bewältigung schwieriger Situationen zu erhalten.
Pflegekräfte tragen insgesamt eine hohe Verantwortung für das Wohlergehen und die Sicherheit der Patienten. Die Entscheidungen, die sie treffen, können einen direkten Einfluss auf das Leben anderer Menschen haben. Diese Verantwortung kann zusätzlichen Stress verursachen.
Fazit
Die Arbeitsbedingungen in der Pflegebranche stellen eine erhebliche Herausforderung für Pflegekräfte dar. Psychosomatische Beschwerden, körperliche Belastungen, Stress und Überforderung sowie emotionale Belastungen sind zentrale Faktoren, die die Gesundheit und das Wohlbefinden der Pflegekräfte beeinträchtigen können. Es ist von großer Bedeutung, dass Maßnahmen ergriffen werden, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern und Pflegekräften die notwendige Unterstützung zu bieten, damit sie ihre wertvolle Arbeit langfristig und gesundheitsfördernd ausüben können.
Quelle: Ärztezeitung. „Geht auf den Rücken und die Psyche: Die Arbeit als Pflegekraft.“ Veröffentlicht am 03.02.2020.